© Constantin
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Im Schatten des Matterhorns

Der GOC auf Hochtour

29.07.2024

Wir hatten kurz drüber nachgedacht, den Beitrag "der GOC auf dem Gipfel der Lust zu nennen..." aber hey, bleiben wir bei den Tatsachen:
Zermatt gilt als eines der bekanntesten Bergsteigerdörfer weltweit. Egal was man vom kleinen Schweizer Dorf, das autofrei nur per Zug zu erreichen ist und zu jeder Jahreszeit mehr Touristen als Bergsteiger anzuziehen scheint, halten mag: es ist und bleibt DER Ausgangspunkt für zahlreiche großartige Berghochtouren, unter anderem auf den Berg der Berge: das Matterhorn (4478m). 
Man muss also mal da gewesen sein. Gesagt, getan: Wir, 11 GOCler*innen aus dem Süden des Landes, haben sich Freitagfrüh für ein langes Wochenende auf den Weg gemacht, um den Zauber dieses Berges live und in Farbe zu erleben. Nein, wir waren nicht auf dem Matterhorn selbst. Dafür aber auf den umliegenden Fast-4000ern, die technisch nicht so hochanspruchsvoll sind, jedoch auch jede Menge Ausdauer und bergsteigerisches Geschick voraussetzen und ebenso viel Faszination ausüben. 
Übernachtet haben wir auf der Schönbielhütte (2694m), die wir nach einer langen Anfahrt und einem schweißtreibenden Zustieg (11km, 1100hm, Hochtourenausrüstung und gefühlte 35 Grad) gerade pünktlich zum Abendessen erreicht haben. Denn da sind die Schweizer*innen gnadenlos mit ihrer Pünktlichkeit: gegessen wird 18.30 Uhr, keine Minute später.
Bei traumhaftem Wetter haben wir von der Hütte aus am Samstag den Mont Durand (oder auch das Arbenhorn, 3712m) erklommen. Tolle Gletcherquerungen, steile Anstiege und ein technischer Teil kurz vorm Gipfel haben uns beeindruckt und gefordert. Belohnt wurden wir mit einem grandiosen Ausblick bis nach Frankreich und Italien.
Nach knappen 10 Stunden waren wir erschöpft und glücklich zurück auf der Hütte. Das Beste nach so einem Tag: beim Essen gibt es Nachschlag. Also noch eine zweite Portion Nudeln und dann ab ins Bett. Wir hatten unser Lager komplett für uns. Außer an Schlaf war aber an Nichts mehr zu denken... Denn um 4.45 Uhr klingelte schon der Wecker für die Sonntagshochtour auf die Tête Blanche
(3710m).
Ebenfalls super abwechslungsreich, teilweise technisch, manchmal wegsuchend und mit einem traumhaft schönem Schlussanstieg über Gletscher und Eis haben wir auch diese Gipfeltour in mehr als 11 Stunden gemeistert. Muskelkater und die ein oder andere Blase waren da vorprogrammiert. Aber spätestens bei der Runde Gènèpi, die der Hüttenwirt am letzten Abend ausgegeben hat, war das vergessen.
Am Montag ging es dann über einen traumhaft schönen Höhenweg wieder talswärts nach Zermatt und zurück nach Stuttgart, München und ins Allgäu. 
Was sollen wir sagen: wir hatten grandiose Tage, atemberaubende Blicke, jede Menge Spaß und tolle Gespräche. Bei einer Gruppe, in der vorab nicht jede jeden kannte, in der man sich aber schnell kennengelernt hat. 
Nach Hause wollte niemand, aber uns beruhigt der Gedanke, dass es bestimmt nicht das letzte Mal war, dass wir eine solche Tour zusammen gemacht haben. Vielleicht bist du ja nächstes Mal auch mit dabei wenn es wieder heißt: Mountains are calling...oder einfach nur, weil du mal wissen willst, wie Gènèpi schmeckt.

Zwei Gipfelvideos hier als Link:
https://youtu.be/ctn_NOQe_-Q?si=kiTEzsUNrw3KLHfm
https://youtu.be/lHIsuXO1rM0?si=EBDbNEgqMlwPLHID